Schurwolle ist ein Naturmaterial, das von der warmen Bettdecke bis hin zum Teppich auf viele verschiedene Arten eingesetzt wird. Hier erfahren Sie alles über die Eigenschaften von Schafschurwolle, Schafwoll-Bettdecken und zur Frage, ob und wie man Schurwolle waschen kann.

Schafe auf der Weide

  

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Schurwolle?
  2. Eigenschaften von Schurwolle
  3. Für wen eignet sich eine Bettdecke aus Schafschurwolle?
  4. Schurwolle waschen: Wie geht das?

Was ist Schurwolle?

Als reine Schurwolle werden Textilfasern bezeichnet, die aus dem Fell lebender Schafe stammen. Diese Fasern werden weder mit chemischen Produkten behandelt noch mit recycelten oder synthetischen Fasern vermischt. Man unterscheidet bei Schafschurwolle folgende Wollqualitäten:

  

  • Merinowolle: mit Abstand am feinsten und am stärksten gekräuselt
  • Crossbredwolle: wird von einer Kreuzung aus Merino- und Grobwollschafen geschoren und ist von mittelfeiner Qualität
  • Langwolle: kaum gekräuselt, aber sehr glänzend
  • Grobwolle: so gut wie gar nicht gekräuselt
  • Lammwolle: vom jungen Schaf geschoren und besonders weich

Doch wo liegen die Unterschiede im Detail und was macht Schurwolle so besonders?

Schurwolle oder Merinowolle?

SchafschurwolleMerinowolle ist ebenfalls Schurwolle. Sie ist mit 15-23 Mikrometern wesentlich weicher und feiner als reguläre Schafwolle. Im Vergleich: Ein Menschenhaar ist 20-80 Mikrometer dick!

Merinowolle wird von lebenden Schafen gewonnen. Sowohl bei dieser als auch bei anderen Schurwollprodukten sollten Sie so viele Informationen über die Tierschutzverhältnisse wie möglich einholen. Zusätze wie „kontrolliert biologische Tierhaltung“ sind gute Anzeichen für artgerechte Behandlung.

Eine echte Besonderheit ist Lammwolle: Sie wird innerhalb des 1. Lebensjahres des jungen Schafes geschoren und ist noch sehr zart und fein. Keine Sorge: Die Lämmer müssen nicht etwa frieren, sondern werden in der Regel mit Sommerbeginn geschoren, wenn sie das Fell nicht mehr brauchen.

Was ist der Unterschied zwischen Wolle und Schurwolle?

Schurwolle ist Wolle, soweit logisch – umgekehrt gilt das jedoch nicht. Denn Schafwolle kann nicht nur durch die Schur gewonnen werden, sondern auch von bereits toten Tieren.

Schafe sind nicht die einzigen Wolllieferanten: Auch Alpakas, Lamas oder Yaks können geschoren werden. Der Zusatz „Schur“ ist also ein wichtiger Qualitätshinweis. Um Schafschurwolle handelt es sich nur, wenn ein lebendes Schaf geschoren wurde. Bezeichnungen wie „reine Wolle“ sagen nichts darüber aus, ob es sich um echte Schurwolle handelt.

All unsere Kuscheldecken und Bettwaren werden aus feinster mongolischer Lammwolle, deutscher Schafschurwolle oder hochwertiger asiatischer Yak-Wolle gefertigt. Die weitere Verarbeitung zur ansprechenden Wohndecke findet in Deutschland statt.


Eigenschaften von Schurwolle

Schafschurwolle Hochwertige Schafschurwolle ist ihren Preis definitiv wert. Denn hinter bzw. in den Wollfasern steckt ein ausgeklügeltes natürliches Wärmesystem: Durch die Kräuselung bilden die Fasern winzige Kammern, in denen Luft isoliert wird. Je nach Bedarf kann diese gespeichert oder wieder abgegeben werden. So ist Schurwolle besonders atmungsaktiv und wärmend.

Wir nehmen Bettwaren, Decken aus Schurwolle oder auch Socken und Kleidung deshalb als warm wahr, weil unsere eigene Körperwärme nicht nach außen entweicht. Zudem kann Schurwolle Wasser sehr gut absorbieren. Umgekehrt perlt Feuchtigkeit schnell von den Fasern ab.

Durch das Wollwachs Lanolin in den Fasern bleibt Wolle geschmeidig; durch den Fettgehalt ist Schurwolle äußerst pflegeleicht und neutralisiert unangenehme Gerüche.

Wie lässt sich Schafwolle verarbeiten?

Den Ursprung jedes Schurwollprodukts bildet die Schafschur. Hier wird darauf geachtet, ein möglichst großes Stück Wolle zu erhalten.

Die Wolle wird nach den Kriterien Farbe, Faserlänge, Kräuselung und Feinheit vorsortiert. Danach muss sie sofort gereinigt werden, damit das Fett in der Wolle nicht verharzen kann und das fertige Produkt keinen Schafgeruch aufweist. Sobald die Wolle sortiert und gereinigt ist, wird sie gekämmt, gewebt und weiterverarbeitet.


Für wen eignet sich eine Bettdecke aus Schafschurwolle?

Wenn Schafschurwolle wärmend wirkt, eignet sie sich dann nur für Menschen, die im Schlaf schnell frieren? Ganz im Gegenteil! Schurwolle ist äußerst saugfähig und atmungsaktiv. Das bedeutet: Bei hohem Wärmebedarf eignet sich so eine Decke hervorragend, aber eben auch bei häufigem Schwitzen. Bis zu 33 % ihres Eigengewichts kann Schafschurwolle an Feuchtigkeit aufnehmen und nach außen abtransportieren.

Wer es nachts gern kuschelig warm hat, gleichzeitig aber zum Schwitzen neigt, kann mit einer Schafwollbettdecke nichts falsch machen!

Als optimale Ausrüstung bieten sie sich in der Ausführung „Vierjahreszeiten-Bettdecke“ an, die aus einer dünnen und einer dickeren Decke bestehen und bei Bedarf einfach verknüpft werden kann.

Wer eine Milbenallergie hat, ist mit Schurwollbettdecken gut beraten. Durch die Temperaturregulierung entsteht ein trockenes Bettklima, in dem Milben keine Lebensgrundlage haben.


Schurwolle waschen: Wie geht das?

Schafschurwolle ist von Natur aus sehr pflegeleicht. Wie darf und soll ich Schurwolle nun richtig waschen?

Schafschurwolle pflegen: allgemeine Tipps

Die oberste Regel bei Schurwolle lautet: sanfte Handhabung. Rubbeln oder kräftiges Reiben vertragen die Wollfasern nicht gut. Waschen Sie zum Beispiel einen Wollpullover per Hand, sollten Sie ihn nicht zu lange einweichen lassen und ihn zum Trocknen nicht auswringen. Rollen Sie ihn stattdessen in ein Frotteehandtuch ein, sodass die Feuchtigkeit herausgedrückt wird.

Grundsätzlich reicht es bei unseren Schurwollprodukten, sie regelmäßig gut auszulüften, idealerweise an der frischen Luft und bei erhöhter Luftfeuchtigkeit.

Falls nötig, kann Schurwollstoff auch gebügelt werden. Legen Sie dazu ein Baumwolltuch zwischen Bügeleisen und Wolle und feuchten Sie das Tuch leicht an. In der Regel reicht es aber, den angefeuchteten Wollstoff sanft in Form zu ziehen.

Einen Teppich aus Schurwolle reinigen

Viele Verschmutzungen des Teppichs lassen sich einfach ausklopfen, sobald er getrocknet ist.

Teppich von LaModula

Hartnäckige Flecken entfernen Sie am besten mit einem feuchten Baumwolltuch und etwas Wollwaschmittel bzw. rückfettender Seife. Achtung: Vermeiden Sie säurehaltige und bleichende Mittel wie Waschmittel mit Tensiden. Das Wasser sollte außerdem nicht zu warm sein.

Nehmen Sie für die Reinigung eines Schurwollteppichs lieber kälteres Wasser. Denn obwohl lauwarmes Wasser kein Problem darstellt, ist es doch Ansichtssache, was als „lauwarm“ gilt.

Was Sie für eine Reinigung mit Wasser und Seife brauchen, ist etwas Geduld. Es kann vorkommen, dass Sie den Fleck mehrmals hintereinander bearbeiten müssen: Allzu starkes Reiben verträgt Schurwolle nicht gut.

Sie wollen den Schurwollteppich einmal vollständig in der Badewanne auswaschen? Dann sollte er danach gründlich ausgespült werden und so lange wie möglich trocknen. Planen Sie am besten mehrere Tage Trockenzeit ein und legen Sie den Teppich (je nach Größe) flach auf einen Wäscheständer.

Schafschurwolldecken reinigen

Eine Schurwolldecke muss nicht gewaschen werden. Dafür sorgt der Selbstreinigungseffekt: Schurwolle nimmt durch die Struktur und Zusammensetzung der Wolle weniger Schmutz auf und reinigt sich auf natürliche Art und Weise von selbst. Oft ist regelmäßiges Lüften ausreichend, um sie sauber zu halten.

Schafschurwolle ist wärmend, atmungsaktiv und selbstreinigend. Mit einer Schurwollbettdecke aus kontrolliert biologischer Tierhaltung investieren Sie in Qualität – und nicht zuletzt in natürlichen Komfort!


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