Matratzen und Topper, Yogamatten, Gummistiefel, Autoreifen: Naturkautschuk ist die Grundlage vieler Alltagsgegenstände. Dahinter steht der Kautschukbaum Hevea Brasiliensis und dessen Milchsaft. Wo der Unterschied zwischen synthetischem Latex und Naturlatex liegt, was Naturlatexmatratzen so besonders macht und vieles mehr erfahren Sie hier.

Was ist Naturkautschuk?

Naturkautschuk ist ein Bestandteil des natürlichen Kautschukbaum-Milchsafts. Schon seit 1600 vor Christus findet dieses Material Verwendung für alle Arten von Nutzgegenständen. Es muss also etwas Besonders dran sein an diesem nachwachsenden Rohstoff, aber was genau – und wie sorgt man dafür, dass Naturlatex-Produkte langlebig bleiben?

Eigenschaften von Naturkautschuk

Die Verarbeitung von Naturkautschuk ist nicht ganz einfach, da das Rohmaterial bei Kälte schnell spröde und bei großer Hitze klebrig wird. Bei richtiger Handhabung bringt es jedoch umso vorteilhaftere Eigenschaften mit. Naturkautschuk ist:

  • langlebig
  • robust
  • leicht formbar
  • antiseptisch
  • nachwachsend
  • wasserabweisend


Dank der guten Formbarkeit kann Naturlatex zu vielen Produkten verarbeitet werden. Besonders hochwertig darunter sind Matratzen aus Naturkautschuk. Mehr Informationen dazu finden Sie weiter unten im Text.

Von Yogamatte bis Gummistiefel: Naturkautschuk-Verwendung

Wer gerne Yoga macht oder beim Sport Gymnastikmatten nutzt, hat vermutlich auch schon von Yogamatten aus Naturkautschuk gehört. Ihr Vorteil ist, dass sie sehr rutschfest und atmungsaktiv sind, was sie zu guten Begleitern für sportliche Tätigkeiten macht. Naturkautschuk-Yogamatten sind etwas schwerer als Kunststoffvarianten.

Eine omnipräsente Verwendungsform von Naturkautschuk ist natürlich das Gummi von Autoreifen. Ebenso beliebt sind Gummistiefel aus Naturlatex. Die englische umgangssprachliche Bezeichnung wellies geht zurück auf die erste Form des Gummistiefels, die „Wellington Boots“ (1824). Heute gibt es Naturkautschuk-Gummistiefel in weicher oder harter Ausführung. Gemeinsam haben jedoch alle Varianten, dass sie dank der Kautschukbeschichtung jeden Wetterumschwung mitmachen.

Gummistiefel aus Naturlatex

Übrigens: Auch Kaugummi enthält zu einem gewissen Anteil Naturkautschuk und kann dadurch erst seine charakteristisch-zähe Konsistenz bekommen. Theoretisch könnte man die Kautschukmilch in ihrer ursprünglichen Form sogar ohne Bedenken trinken!

Pflege von Naturkautschuk

Man sagt Naturlatexprodukten grundsätzlich Langlebigkeit nach, allerdings sollten Sie dafür auch entsprechend sorgsam behandelt werden. Konkret bedeutet das: Eine Latexmatratze bzw. eine Matratzenauflage aus Naturlatex wird am besten jeden Monat gedreht oder gewendet. Idealerweise tun das zwei Personen miteinander, da die Matratze ein hohes Gewicht hat.

Naturkautschuk-Gummistiefel müssen natürlich im nass-kalten Außenbereich einiges aushalten können. Das geht auf Dauer besser, wenn Sie die Stiefel gleich nach Gebrauch mit einem kalten, harten Wasserstrahl abspritzen, sodass sich hartnäckige Verschmutzungen lösen. Alternativ können Sie mit einer leichten Seifenlauge und einem weichen Tuch den Schmutz entfernen.

Die Yogamatte aus Naturkautschuk zu reinigen, ist genauso einfach: Salzwasser und ein weiches, feuchtes Tuch desinfizieren die Matte. Wischen Sie danach mit klarem Wasser über die Fläche, um weißen Rändern vorzubeugen. Einen Waschmaschinendurchgang, Öle oder sehr viel Wasser verträgt die Kautschukmatte allerdings nicht.

Naturlatex bzw. -kautschuk ist also ein sehr vielseitiges Material – doch wie sieht es eigentlich mit den Begrifflichkeiten aus? Sind Kautschuk und Latex synonym verwendbar? Und warum überhaupt in Naturlatex investieren, wenn es doch auch synthetischen Latex gibt? Zeit für weitere Antworten!  

Was ist Latex?

Naturkautschuk und Naturlatex sind grundsätzlich untrennbar verbunden. Denn Latex besteht aus:

  • 60-76 Prozent Wasser
  • 25-35 Prozent Kautschuk
  • Harzen
  • Eiweißen
  • Mineralstoffen


Produkte aus Naturlatex basieren also auf Naturkautschuk, der wiederum aus dem Milchsaft des Kautschukbaumes gewonnen wird.

Naturkautschuk-Gewinnung und Verarbeitung

Der Kautschukbaum, Hevea Brasiliensis, wächst ursprünglich in Mittelamerika. Heute wird der Kautschukbedarf jedoch vor allem durch Bäume in Asien und Afrika gedeckt. Deren Rinde wird bogenförmig angeritzt, sodass als natürlicher Schutzmechanismus des Baumes der Milchsaft entlang der Schnittrichtung austritt. Er wird in Gefäßen aufgefangen, die am Baum befestigt sind.

Naturkatuschuk Gewinnung Die Latexmilch wird anschließend zu verwendbarem Latex verarbeitet. Das Endprodukt kann fest, flüssig oder in Pulverform vorliegen, je nachdem, ob es vor Ort verarbeitet oder transportiert werden soll. In der Verarbeitung wird der Gummianteil herausgefiltert und mit Stabilisatoren vermischt.

Die sogenannte Vulkanisierung geht zurück auf ein Verfahren, das 1839 von Charles Goodyear entwickelt wurde. Dabei wird Naturkautschuk mit Schwefel, Peroxiden, Metalloxiden und anderen Stoffen behandelt.

So entsteht zum Beispiel Dunlop-Latex: Die Latexmilch wird aufgeschäumt und in eine Stahlform gegossen, die Heizstifte enthält.

Nachdem die Form verschlossen wurde, erhitzen die Stifte die Flüssigkeit auf 100-120 °C. Dabei entstehen mikroskopisch kleine Luftkammern, die das Naturlatex so atmungsaktiv machen. Durch anschließendes Waschen und Trocknen werden Eiweißrückstände entfernt.

Daneben steht das Talalay-Latex: Hier wird die Latexmilch abwechselnd aufgeschäumt und schockgefroren. Dadurch wird das Endergebnis besonders offenporig, denn die Luftblasen platzen auf. Diese Arten der Latex-Verarbeitung bieten sich vor allem bei der Herstellung von Matratzen an.

Naturlatex versus synthetischer Latex: Unterschiede

Der Begriff Naturlatex klingt zunächst nach einem sehr nachhaltigen Produkt, und in Reinform ist es das auch. Allerdings unterliegt die Bezeichnung keiner gesetzlichen Norm. Theoretisch darf also auch eine „Naturlatex“-Matratze, die nur zu 2 Prozent aus echtem Naturkautschuk besteht, diesen Namen tragen. Immerhin 60 Prozent des weltweiten Bedarfs an Latex wird durch die synthetische Variante gedeckt.

Wenn Sie sichergehen wollen, tatsächlich 100 %igen Naturlatex zu bekommen, dann ist der Preis ein gutes Indiz: eine Naturlatexmatratze aus 100 Prozent Naturkautschuk kann nicht ganz billig sein, da das Herstellungsverfahren sehr aufwendig ist.

Aber: Was unterscheidet nun die Naturvariante von der künstlichen? Die wohl wichtigsten Faktoren sind, dass Naturlatex

  • flexibler und atmungsaktiver ist
  • Feuchtigkeit besser reguliert
  • ohne bedenkliche chemische Zusatzstoffe hergestellt wird
  • recycelt werden kann
  • in der Herstellung nur 10 Prozent der Energie braucht, die bei der Produktion von Syntheselatex fällig wird


Synthetischer Latex ist auch aus Umweltperspektive problematisch, da das Material auf Erdöl und damit einem endlichen Rohstoff besteht. Aus nachhaltiger Perspektive kann die Entscheidung also nur auf hundertprozentigen, zertifizierten Naturlatex fallen.

Matratzen und Topper aus Naturkautschuk

Naturkautschuk-Matratzen und entsprechende Auflagen sind längst kein Geheimtipp mehr, wenn es um die Bettausstattung geht, und das aus mehreren guten Gründen.

Vorteile von Matratzen und Auflagen aus Naturlatex

In einer Matratze oder einem Topper aus Naturkautschuk bestehen tausende kleine Luftkämmerchen. Bei jeder Bewegung im Schlaf geben sie völlig geräuschlos Luft ab bzw. nehmen wieder Luft auf, wenn die Belastung verschwindet.

Eine Natur-Latexmatratze ist damit höchst punktelastisch und nicht zuletzt gut geeignet für Menschen, die schnell mit Rückenproblemen zu kämpfen haben. Denn auf einer punktelastischen Liegefläche wird die natürliche doppelte S-Form der Wirbelsäule bestens gestützt; Rücken, Nacken und Bandscheiben können sich regenerieren.

Das hohe Raumgewicht einer Naturlatexmatratze bedingt ebenfalls die Punktelastizität. Diese Eigenschaft hat eine Matratze erst ab einem Raumgewicht von 60, bei einer hochwertigen Naturlatexmatratze liegt der Wert aber schon um einiges höher. Diese orthopädisch äußerst sinnvolle Liegefläche bleibt übrigens langfristig erhalten: Den Effekt des Durchliegens müssen Sie bei einer guten Latexmatratze nicht befürchten.

Dank der Luftkammern und der daraus entstehenden Atmungsaktivität sind Matratzen und Topper aus Naturlatex auch sehr gut für Milbenallergiker geeignet. Denn in dem sehr trockenen, staubabweisenden Bettklima können sich die winzigen Tierchen nicht ansiedeln.

Was tun bei Naturlatex-Allergie?

Vorweg sei gesagt: Wissenschaftlich wurde bisher noch nicht nachgewiesen, dass Naturlatex allergische Reaktionen auslösen kann. Treten diese beim Schlafen auf einer Naturkautschuk-Matratze auf, kann das vielmehr daran liegen, dass in der Verarbeitung die Eiweißfasern nicht gründlich genug entfernt wurden. Alternativ kann auch ein hoher Syntheselatex-Anteil allergische Reaktionen hervorrufen.

Eine hochwertige, sorgfältig verarbeitete Naturlatexmatratze ist sogar eher antiallergisch, da sie staub- und milbenabweisend wirkt. Wie so oft kommt es also auch bei Naturkautschukprodukten auf Qualität an – und wenn Sie hier sorgfältig auswählen, profitieren Sie unter Garantie von den Eigenschaften von nachhaltigem, hundertprozentigem Naturlatex


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